Der Wäller
verdankt seine Entstehung eigentlich einem wohlgeratenen Briard-Mischling.
Die "Erfinderin des Wäller" Karin Wimmer-Kieckbusch züchtete lange Jahre die Rasse Berger de Brie, auch Briard genannt. Dabei musste sie feststellen, dass die Entwicklung der Zucht dieser Rasse in ihren aktiven Briard-Zuchtzeiten irgendwann nicht mehr mit ihren Vorstellungen übereinstimmte. U.a. wurden sehr aggressive oder sehr ängstliche Hunde mit "Vorzüglich" gewertet und gerne in die Zucht genommen, nur wegen ihres schönen Aussehens. Sie aber wollte Wesensfestigkeit und auch Gesundheit den Vorrang geben. Das war ihr viel wichtiger. So ging sie auf die Suche nach einer Rasse, die im Charakter und Arbeitsverhalten gut zum Briard passen könnte und auch einen großen Genpool mitbrachte, der damit die Gesundheit der Hunde gewährleisten konnte. Sie fand sie im Australian Shepherd, der von seinem Charakter und Arbeitsverhalten sehr ähnlich dem Briard und damit gut dazu passte. Der sogenannte "Aussie" wurde auch erst ab 2007 von dem Dachverband der Rassehunde (FCI) anerkannt.
Seinen Namen hat der Wäller durch den damaligen Wohnsitz im Westerwald von Karin Wimmer-Kieckbusch . Dort nennen sich die Bewohner untereinander: Wäller. Deswegen wurde die neue Kreuzung auch so genannt.
1994 fiel der erste Wurf.
1995 wurde der 1. Wäller Club Deutschland e.V. gegründet.
Seitdem wird nach einem wissenschaftlich fundierten Zuchtprogramm gezüchtet. Verschiedene nicht miteinander verwandte Linien bilden die Basis. Jeder Linie liegt eine Ursprungsverpaarung von Briard und Aussie zugrunde. Ein Rotationsverfahren verhindert ein enges Verwandschaftsverhältnis der Deckrüden und Zuchthündinnen.
Es werden Wäller + Wäller, Wäller + Aussie, Wäller + Briard miteinander verpaart. Für neue Linien auch immer noch Aussie + Briard.
Da immer noch die Ausgangsrassen mit eingekreuzt werden, um den Genpool weiterhin hoch zu halten, wird der Wäller von FCI + VDH nicht anerkannt. Das wird allerdings vom 1. Wäller Club auch nicht angestrebt!
Daher gibt es den Wäller in verschiedenen Varianten was Größe und Aussehen betrifft.
Rüden liegen meist zw. 58 - 65cm Schulterhöhe, die Hündinnen vaarieren zw. 54 - 62cm.
Es gibt Wäller mit Bart, aber auch die Bartlosen haben ihre Liebhaber.
Auch innerhalb dieser Typen variiert die Haarlänge und Üppigkeit des Fells.
Die meisten Welpen sind kleine Überraschungseier, deren Aussehen sich im ersten Lebensjahr stark ändern kann. Man sollte sich also auf Äußerlichkeiten nicht zu sehr konzentrieren. Sie sind eher nebensächlich.
Um zur Zucht zugelassen zu werden, muss ein zukünftiger Zuchthund erst gesundheitliche Untersuchungen (HD, MDR1-Test, erbliche Augenerkrankungen, DNA-Auswertung) erbracht haben, bevor er/ sie dann an einer vereinsinternen Zuchtzulassung teilnehmen darf. Diese Prüfung ist vom Land Nordrhein-Westfalen als Wesenstest anerkannt.
Der zukünftige Zuchthund muss nicht zu Ausstellungen und dort Titel einheimsen!
Auch der zukünftige Züchter muss ein vereinsinternes Seminar besuchen und dort einen Sachkundenachweis mit einer abschließenden Prüfung erbringen.
Die Züchter im 1. Wäller club Deutschland e.V. werden auch schon vor dem Wurf intensiv betreut. Von der Planung des passenden Deckpartners, zur Genehmigung des Deckaktes. Danach auch Betreuung während die Welpen heranwachsen, bis zum kleinen Wesenstests in der 7. Lebenswoche von geschulten Zuchtwarten. Dieser soll dazu dienen, dass jeder Welpe seine richtige neue Familie findet.
Die Zucht mehrerer Rassen und Würfe parallel sind verboten.
Die Verpaarung zweier Hütehunde bringt immer einen neuen Hütehund hervor. Dadurch hat man mit dem Wäller einen Hund, der gerne und schnell lernt. Einige Wäller findet man auch schon im Therapie- oder Rettungshunde-Bereich. Er braucht zum Glücklichsein Beschäftigung: für Beine und Kopf. Kein Couchpotatoe der mit zwei kurzen Gängen um den Block zufrieden ist.
Der Wäller trägt die mehr oder minder stark ausgeprägten Rassemerkmale beider Rassen in sich. Bedeutet: er ist ein robuster Hund, der eigentlich fast alles mitmacht. Er ist glücklich überall mit seiner Familie zusammen zu sein. Er ist für alle Hundesportarten geeignet und kann bei entsprechender Prägung + Erziehung der beste Freund der Kinder werden.
Der Wäller ist offen für alles und macht meist willig mit. Ein Allrounder, ohne als Workaholic zu gelten.
Ist man selber aktiv und bereit sich einige Zeit am Tag seinem tierischen Begleiter zu widmen, bekommt man mit dem Wäller einen vitalen, gesunden und sportlichen Hund, der ein hohes Lebensalter erreichen kann.
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Er benötigt eine liebevolle konsequente Erziehung.
Den Original-Wäller aus kontrollierter Zucht bekommt man ausschließlich im 1. Wäller-Club Deutschland e.V.
Quelle: Anne-Katrin Schwettmann